· 

Missglückter Saisonstart in der Fremde

mb. Auf diesen Moment hatte man lange gewartet. Für den HC 88 stand das erste Saisonspiel in der neuen, alten Liga auf dem Programm: Die 88er waren zu Gast beim HC FiGö Indians in Wohlen. Die FiGö Indians sind einer von vielen unbekannten Gegnern, nachdem die ZSHL im vergangenen Sommer mit dem Sursee-/Pilatuscup fusioniert, den Namen jedoch beibehalten hat. 

 

Die Heimstätte der Indianer ist der Schüwo Park, eine Art Semi-Outdoorhalle, wie die berühmt-berüchtigte alte Valascia, die Heimstätte des HC Ambri-Piotta. Bereits wenn man in die Halle reinkommt, merkt man, dass hier etwas anders ist. Die Plexiglasscheiben um das Spielfeld waren beschlagen mit kondensiertem Wasser, da die Umgebungsluft kalt und feucht zugleich war. Erst vor ein paar Jahren erhielt die Halle ein Dach, zuvor war es ein Spielfeld unter freiem Himmel gewesen. 

 

Feucht jedoch auch heiss waren die Spieler auch auf das erste Spiel. Vielleicht war es dieser schwülen Stimmung geschuldet, dass die Kaltblütigkeit an diesem Abend schmerzlichst vermisst wurde. Denn die 88er starteten mit viel Speed und gutem Kombinationsspiel, kreierten Chance um Chance und hätten genügend Möglichkeiten gehabt, nach dem ersten Drittel mit fünf oder mehr Toren Abstand zu führen. Doch anstatt einer Vorentscheidung hiess es "erst" 3:1. Die Hausherren waren mit diesem Resultat gut bedient. Ab dem zweiten Drittel fanden auch die Indians besser ins Spiel, wobei die 88er gleichzeitig nachliessen. 

 

Das zweite Drittel ging dann auch verloren, mit dem selben Resultat (1:3) wie man das erste gewonnen hatte. Kaum ein Gegentor war wirklich zwingend, doch beim Verteidigen des eigenen Kastens fehlte auch die Vehemenz, weshalb es den Indians Mal für Mal gelang, die Scheibe doch noch hinter Kieliger zu versorgen. 

 

Im letzten Abschnitt rannten die Baarer dann gar einem Rückstand hinterher. Nicola Grass, Doppeltorschütze beim 3:0 im Final 2015 gegen Menzingen, rettete seine Farben immerhin in die Verlängerung respektive das Penaltyschiessen und damit auch mindestens einen Punkt. Das Shutout war dann nicht der Moment der beiden Torhüter, die ersten fünf Versuche versenkten die Spieler alle. Der dritte Schütze der 88er war der erste Spieler auf beiden Seiten, der die Scheibe nicht im Tor unterbrachte. Am Ende versenkten die Indians jeden ihrer fünf Penaltys und holten sich verdient den zweiten Punkt. Der HC 88 hätte jedoch das Spiel bereits früher gewinnen müssten, doch es fehlte die bereits angesprochene Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor, sowie das rigorose Aufräumen in der eigenen Zone. Erfreulich war, dass sich bei Baar immerhin sechs verschiedene Torschützen ins Matchblatt eintragen konnten. Schön oder eher gut gemeint war auch das Kompliment des Gegners, dass man wohl noch nie gegen so eine faire Mannschaft gespielt hat. Doch wenn man verliert, hört sich das leider trotzdem wie ein Trostpreis an. Und Trostpreise sind sch...