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Menzingen Greenhorns vs. HC 88 Baar

 

11.12.2023

 

 

 

Luzern, 12.11.2023                                                                                                               LL

 

 

 

Es grünt so grün das Horn, und die Farbe der Menzinger Uniform. Die Greenhorns sind seit Jahren das «team to beat», ein erfahrenes Kader mit guten Eishockeyanern. Mit «seit Jahren» ist im Falle vom HC 88 Baar das Jahr 2015 gemeint, als es im damaligen Final HC 88 Baar 3 – Menzingen Greenhorns 0 hiess und die Baarer zum bisher letzten Mal den ZSHL-Pokal in die Höhe stemmen konnten. Die interne Statistikabteilung besagt nun also folgende traurige Bilanz aus Baarer Sicht: 3165 Tage keinen Sieg mehr gegen Menzingen. Captain Loretz hatte zwar damals schon graue Haare, aber bei weitem nicht so viele wie heute. Auch etwas grauer ist mittlerweile der Bart von Oldie Stefan Nyffenegger geworden, der aus privaten Gründen etwa 3000 Tage lang nicht mehr im Kader des HC 88 Baar anzutreffen war, auf diese Saison hin die Kuven aber wieder wetzte.

 

Die ganzen Eckdaten zu den Baarer (Mis)Erfolgen sind natürlich auch Coach Dietziker bewusst und er peitschte seine drei vollen Blöcke mit einer flammenden Rede aufs Eis. Man wusste zudem um den Sponsoring-Apero der Menzinger, was natürlich noch etwas zusätzliche Motivation brachte.

 

 

 

Das erste Drittel begann überraschend ausgeglichen, Torhüter Kieliger schien sich vom Urlaubssonnenbrand erholt zu haben und machte von Beginn weg einen wachen Eindruck. Nur nach einem Bully in der eigenen Zone konnte Kämpf den Puck blitzschnell an Queloz weiterleiten, welcher ihn noch schneller im Tor versenkte. 1:0 Menzingen also nach 4 Minuten – ein gewohntes Bild. Doch die Baarer liessen sich am heutigen Abend nicht aufs Glatteis legen und hielten tapfer gegen die häufigen Angriffe der Menzinger, welche aufgrund teils unnötigen Foulspielen der Baarer aber auch einer harten Linie der Zebras, oft im Powerplay spielen konnten. Wenn die Scheibe dann mal aufs Baarer Tor kam, hexte Kieliger wie ein alter Osmane (Anm. d. Red. Kieliger verbringt gerne jede freie Minute im all-inclusive-Hotel in der Türkei) und hielt seinen Kasten dicht. Somit stand es für den gewohnten ZSHL-Zuschauer etwas überraschend 0:1 zur Pause.

 

 

 

Doch Dietziker heizte seinem Team weiterhin ein und es war, als ob der Glaube an einen ersten Sieg gegen Menzingen in den Köpfen der Baarer sich langsam anzuhaften begann. So powerte man weiter gegen das Menzinger Tor und dann nahm sich Alessandro «il Panettone» Vanini, der an diesem Abend spielte wie ein Fiat Abarth 500, der über den Gotthard röstet, ein Herz: Er schoss «schottisch halbhöch» in den Slot und dort lenkte Verteidiger Manuel «the shaker» Küttel STINKFRECH (dieser Kraftausdruck ist gewollt, Anm. d. Red.) hinter seinem Rücken ins Tor. Es wurde also an jenem Abend Spektakel geboten und mit dem 1:1 zur 2. Pause sollte das dritte Drittel somit zum Entscheidenden werden.

 

 

 

Die letzten 20 Minuten wurden zum regelrechten Abnützungskampf. Keiner der Teams vermochte zu Beginn die Scheibe im gegnerischen Tor unterzubringen. Die Torhöter Hegglin und Kieliger parierten bravourös alle Versuche. Es hagelte, für ein grösstenteils faires Spiel, viele Strafen und schliesslich konnte erneut Queloz nach schönem Rückpass von Scheiber Kieliger bezwingen, dessen Sicht versperrt war. Knapp 5 Minuten blieben den Baarern also noch, um die Kiste doch noch zu drehen und nicht weitere 365 Tage auf einen Sieg gegen Menzingen warten zu müssen. Captain Loretz erwischte dann noch seinen Counterpart Germann unglücklich im Gesicht, was in einem Zahnbruch und Blut und somit 5-Minuten- und Matchstrafe bedeutete. An dieser Stelle wünschen wir Colin Germann eine rasche und gute Genesung!

 

 

 

Doch Baar wäre nicht Baar, wenn man nicht noch einen Saubermann im Kader hätte: Gregi «the Broomstick» Iten liess es sich nicht nehmen, in der 58. Minute nach Vorlage von Voneschen die Scheibe in einer Weise, wie nur er es kann, ins Tor zu wischen und somit die Baarer in Ekstase zu versetzen. Doch es gab noch 2 Minuten zu spielen und Villiger entwischte allen 88er Verteidigern und konnte nur noch mittels Notbremse gestoppt werden. Doch dieser konnte den anschliessenden Penalty nicht verwerten, da Kieliger am heutigen Abend schlicht und einfach zu cool und abgeklärt war.

 

 

 

Somit kams zum Penaltyschiessen: Captain Loretz (bereits halb entkleidet), Coach Dietziker (Strafe absitzend für Loretz) und Manuel Küttel (Zweiminutenstrafe) mussten vom Spielfeldrand das Penaltyschiessen mitverfolgen. Doch es gab kaum bessere Plätze: Kieliger parierte nämlich sämtliche Versuche der Menzinger und die Baarer Stürmer, namentlich Flo «Chugublitz» Strebel, Gregor «Besenstiel» Iten und Ramon «Kaltschnauz» Gisler, versenkten alle drei sehenswert. Somit waren die Dämme gebrochen und Baar feierte seinen ersten Sieg in über 8 Jahren gegen die Grünhörner aus Menzingen.

 

 

 

Und so schmunzelte Stefan Nyffenegger etwas verschmitzt in der Garderobe, den so kannte er nunmal seine Baarer. Ein Kompliment geht an beide Teams zu einem harten und spannenden Fight, welcher Baar nicht zuletzt dank Torhüter Kieliger für sich entscheiden konnte.

 

Kommende Woche als kein Straftraining, sondern Freude am vergangenen Sieg und mit Zuversicht vorausschauend auf den nächsten Gegner: Sursee Indians mit dem Baarer Alumnus David «le raclette» Schmid.