Wir schreiben den 9. Dezember, die Baarer Mannen machen sich zu einem der wenigen Auswärtsspiele in den tiefen Aargau nach Wohlen auf. Die Stimmung ist gut – man ist überzeugt, nach der bitteren Niederlage gegen die Indianas aus Sursee nun das Schiff wieder auf Playoff-Kurs zu lenken. Man ist so guter Dinge, dass sogar der verletzte Kälin seine Ehefrau heute alleine in den Ausgang ziehen liess um die Baarer von der Bande her zu unterstützen.
Die Partie beginnt etwas verhalten auf dem schlechten Wohlener Eisfeld, beide Teams kommen zu Beginn nicht richtig zu zwingenden Chancen. Insbesondere Baar tritt etwas zu wenig konsequent auf und lässt sich dann bereits in der 6. Spielminute zu einer Strafe verleiten. Rüegg, Voneschen und Küttel werden im ersten Drittel je 2 Minuten wegen Haken in die Kühlbox gestellt und im dritten Powerplay der Rangers wird ein Schuss glücklich abgelenkt, so dass Schlussmann Hofmann keine Chance hat. 1:0 zur Pause.
Etwas konsterniert ist die Stimmung in der Baarer Garderobe, was Coach Dietziker zu einer Motivationsrede veranlasst – «es isch nur 1:0»!! Fernhalten von der Strafbank ist die Devise fürs zweite Drittel.
Der Elan wird jedoch leider nicht spielerisch eingesetzt; Rüegg wird für übertriebene Härte geahndet und als er daraufhin Hockey mit Debattierclub verwechselt, wird die Strafe auf 2+2min erhöht. Aus Baarer Sicht übersteht man das Unterzahlspiel und kommt nun etwas besser in Fahrt. Die Fahrt wird jedoch durch wiederholte (teils etwas hart gepfiffene) Strafen ausgebremst und im Gegenzug wird einiges nicht geahndet, was man als Baarer Fan als Strafe sehen würde.
Doch der Schiedsrichter schiesst keine Tore, das muss man als Team selbst bewerkstelligen und leider fehlt den Baarern am heutigen Abend das nötige Glück, auch wenn zeitweise Einbahnhockey gespielt wird und sich die Rangers häufig nur noch mit Icing zu helfen wissen. 1:0 zur 2. Pause.
Die Rangers starten offensiv in den Schlussabschnitt und bestrafen die Baarer, da Sommerhalder im Slot etwas vergessen ging und mit Zeit und Platz «is Ängeli» trifft. Es folgt das absolute Aufbäumen der Baarer: Permanent ist man im gegnerischen Drittel. Man drückt, man schiesst, man «holzt», frisst teils Fouls, doch bis Gisler (heute aufgrund einer starken zweiten Hälfte Gewinner des Team Player Awards) einmal einer seiner berüchtigten breakaways zum 1:2 verwertet, liegt nichts zählbares mehr drin. Erneut landet man kurz vor Ende aufgrund sehr harter Entscheide in der Kühlbox und somit gelingt die Aufholjagd nicht.
Die Rangers waren heute spielerisch nicht das bessere Team – sie haben schlicht und einfach intelligenter gespielt in dem sie Baar nie wirklich ins Spiel kommen liessen. Natürlich war noch das nötige Quäntchen Glück dabei, aber so ist nun mal der Sport.
Vielleicht war auch einfach das Eisfeld zu nass für Gregis Besen. Bleibt zu hoffen, dass die Hockey Mannschaft Herti am kommenden Samstag um Eismeister Edi eine bessere Fläche hinkriegt und die Baarer endlich wieder zum Siegen zurückfinden…