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Mit frischem Wind zu versöhnlichem Ende

 

mb. Es war aus sportlicher Sicht ein anstrengendes Wochenende für den HC 88 Baar. Innert 20 Stunden bestritt die bunte Truppe zwei Qualifikationsspiele im Zuger Eishockey-Komplex. Am Samstag stand zuerst das Rückspiel gegen die Shocks aus Steinhausen an. Leider konnte man nicht an die gute Leistung im knapp verlorenen Hinspiel (3:5) anknüpfen und ging am Ende sang- und klanglos mit 2:14 unter. Nach dem noch desaströseren 1:16 im vergangenen März war es immerhin nicht mehr das grösste Debakel in der letzten Zeit. Kaum vorstellbar, aber das Mitteldrittel wurde gar mit 1:0 gewonnen. Doch dem katastrophalen Start hinkten die 88er dem Rückstand permanent hinterher. Auch ein Time-Out nach dem 0:3 hatte nicht den gewünschten positiven Effekt auf das Spiel der Blau-Gelben. 

Besonders bitter war, dass es die 15 Baarer Feldspieler nicht schafften den 9 (!) Gegnern den Schneid abzukaufen und die nummerische Überlegenheit auszunutzen. Am Ende waren die 88er ziemlich bedient, hätte Goalie Kieliger nicht einige gute Paraden gezeigt, dann hätte die Niederlage durchaus auch noch höher ausfallen können. Wenigstens hatten die Spieler am Ende das Lachen nicht verloren. So gab es trotz der unschönen Niederlage zuerst noch eine gesellige Runde in der Garderobe (der Eismeister hatte schon fast die Lichter ausgemacht), bevor die Spieler sich dann noch in der Nähe auf einen Schlummertrunk trafen. Das Motto dabei: "Ladies Night". 

 

Tags darauf gegen Zugerland II zeigten die 88er zumindest von der Aufstellung her ein etwas anderes Gesicht. Vier Spieler vom Samstag waren aus diversen Gründen nicht mehr mit dabei, dafür stiessen fünf neue Mitspieler zum Team: Capellini,  D. und L. Dietziker, Schmid und Zürcher. Diese Jungs brachten durchaus frischen Wind ins Team: So zeigte Danias im Tor eine bärenstarke Leistung und strahlte seine von ihm von früher gewohnte Ruhe aus. Es war sein erstes Spiel nach mehr als 1.5 Jahren für den HC 88, dies nachdem er die gesamte letzte Saison verpasst hatte. Capellini und Zürcher harmonierten sehr gut mit Gisler in einer Sturmformation. Capa gelang bereits im ersten Drittel ein lupenreiner Hattrick, ein Kunststück, das nicht einfach zu vollbringen ist. Nachdem man einen 1:2-Rückstand in eine 5:2-Führung verwandeln und in die erste Pause gehen konnte, sagte im nächsten Spielabschnitt der Schlendrian wieder Hallo. Zugerland kam hingegen mit viel Power und Drive aus der Garderobe und erarbeitete sich immer wieder Chancen, die die 88er zu wenig konsequent zu vereiteln versuchten. Glücklicherweise resultierte in den allermeisten Fällen nichts Zählbares. Nach einem auf beiden Seiten torlosen zweiten Drittel gab es im letzten Abschnitt auf beiden Seiten noch den einen oder anderen Treffer, auch Rückehrer Schmidi trug sich mit einem sehenswerten Treffer noch in die Torschützenliste ein. Mann des Spiels war am Ende Raphi Vassanelli, der für die Seinen immer wieder das Eisen aus dem Feuer holte und brenzlige Situationen entschärfte. Besonders lobenswert waren auch die freiwilligen Einsätze vom rekonvaleszenten Walter am Wochenende, der neben dem Eis überall mitanpackte und seinen Anteil für ein reibungslosen Match beitrug. Das ist Teamspirit vom Feinsten! 

 

Kommende Woche steht nun das erste "richtige" Auswärtsspiel seit vielen Jahren an. So weit weg (Herrischried, DE) spielten die Baarer (abgsehen von Trainingslagern) wohl in ihrer gesamten Vereinsgeschichte noch nie. Nach dem Hinspiel vor drei Wochen sind die 88er jedoch gewarnt: Herrischried kann Hockey spielen, auch wenn sie gegen Menzingen eine saftige Klatsche kassiert hatten. Denn auch der HC 88 kann Hockey spielen, auch wenn er gegen Shocking Blue (zum wiederholten Mal) eine - zwar nicht ganz so hohe - Klatsche kassiert hat. Toll, dass dieses Mal - im Gegensatz zu vergangener Woche - wieder ein Training ansteht, wo die einen oder anderen Dinge nochmals etwas geübt werden können.